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Andenken
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Rabauke auf See
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Fotos vom Lenetörn 2002/2
Früh am Morgen, es wurde gerade so eben hell,
wankte aber unser Skipper wieder an Bord. Er
hatte die Nacht, nicht eben schlafend, im
Hardrock Cafe um's Eck bei mehreren Bierchen verbracht.
Nun blöckte er sein "Reise, Reise ..." und verlangte
lautstark nach einem Becher Kaffee.
Unter gewaltigen Kopfschmerzen
musterte der Skipper
die träge, wirklich sehr
träge Crew, die sich auf
dem Deck des Kahns versammelt
hatte, um - wenn nötig - weitere Order des
alten Seebärens entgegen zu nehmen.
Während alle noch versuchten,
seinem bereits stechenden Blick
auszuweichen und nach möglichen
Fluchtwegen Ausschau zu halten.
Aber, wie heißt es doch so schön:
Wenn man in die falsche Richtung läuft,
hat es keinen Zweck das Tempo zu erhöhen. Birgit Breuel
Wohl wahr - also blieben letztlich doch alle an Bord und erwarteten ihr weiteres Schicksal,
welches unausweichlich kommen würde.
Skipper's Blick stach weiterhin um sich und blieb kurz am Großbaum hängen.
Autsch! Sollte sich hier an Bord einer als Querulant und Meuterer erweisen, würde
er/sie hier hängen, darauf würde er sein letztes T-Shirt verwetten. Der Mast sprach nur eine Sprache
und die war hart.
Alle Gedankenleser fingen an zu zittern wie Espenlaub. Dem Mast kamen Erinnerungen
an früher hoch, wo es sich noch als junges Bäumchen im Winde hin und her bog. Er zeigte sich gerührt und hast du nicht gesehen, perlten ein zwei
Tränen feucht am größten Spalt hinab und verschwand zwischen den Planken.
Der Skipper nahm noch einmal einen gewaltigen Schluck Kaffee zu sich und fing
bitterlich an zu husten.
Welch ein Gebell. Die fabelhafte Schiffsraupe wurde davon wach und schaute
sich freudestrahlend um, nachdem sie sich am Mast gescheuert hatte. Das hatte
zur Folge, dass wenigstens dieser sich wieder beruhigte.
Die dicke Raupe würde sich noch entpuppen und eine wunderbare Kapiteuse abgeben - dazu
später mehr.
Dem Skipper fiel bei ihrem Anblick wieder das Schiff, der Törn und zuletzt die Mannschaft
ein. Er runzelte aufrichtig die Stirn und dachte ein wenig über die Aufgabenverteilung
an Bord nach. Es wurde nun auch langsam Zeit.
Dann ging es fix.
Ein schriller Ruf kam hochgekrochen aus der Kombüse:
"Kartoffeln sättigen siebenmal besser als Croissants!"
Diese Wahrheit machte Ulrike zum Smutje.
Und hier sehen wir sie bei der wohlverdienten Kaffeepause auf dem Sonnendeck.
Hier hatte einer zu früh den Sonnenhut aufgesetzt.
Jochi macht blau, wird aber "Mädchen für alles" und außerdem die Notbetonnung - sollte der Skipper
eine Fahrwassertonne vermissen.
Damit sind ja auch schon fast alle Aufgaben vergeben.
Das ist hier eben ein Orange-Boot und kein Bananendampfer!
Kerstin hatte sich bei der lauten Rückkehr des Skippers am frühen Morgen so erschrocken,
dass sie dabei ganz vergessen hatte, sich komplett in Schale zu werfen.
Der Skipper und auch die Crew hatte jedoch gegen den Aufzug nix einzuwenden und
so übernahm sie kurzentschlossen, den ganz und gar beliebten Job der Sonnenanbeterin.
Jeder vierte Deutsche fühlt sich von seiner Arbeit gestresst!
Unglaublich! meint Kerstin.
Lars but not least kommt im späteren Verlauf nicht mit der Schmach zurecht, keine rechte oder
linke Aufgabe an Bord erhalten zu haben und springt mit einem Lächeln über Bord.
Über den Wasserweg versucht er Frankreich, einen französischen Fischkutter und zumindest eine Bäckerei mit
frischen Baguettes zu erreichen.
Leider vergeblich.
Er wurde kurze Zeit später total entkräftet und hungrig wieder an Bord genommen. Nutellabrot und
Astra geben ihm - zum Bedauern aller - sein altes Aussehen bald wieder.
Zwei kamen auch ohne wichtige Aufgaben gut zurecht.
Bärbel und Udo hängen ab:
"Wochenend und Sonnenschein, mal wieder auf der Lene sein!"
Was gibt es Schöneres?
Mir fällt da eigentlich nur ... ein!
Der Skipper leidet immer noch gewaltigen Kopfschmerzen
und bei Kontrolle der Mannschaftspapiere in der Personalabteilung
stellt er fest, dass eine A- und Motorscheininhaberin an Bord ist!
Das paßt gut, kurzerhand wird die putzige Raupe zu Kapiteuse ernannt
und entpuppt sich zur SuperSeeBärin mit der Lizenz zum Rudergang.
Der Skipper kann endlich mal nach dem Rechten und Rabauken sehen.
Und so kommt es wie es kommen muß ...
... Rabauke wird mitten auf See ausgesetzt. Ohne Angabe von Gründen! Freiwillig? Niemals!
Mit einem kühnen Salto kann sie glücklicherweise noch Fotoapparat und Rettungsring greifen. Sie macht einige nette Bilder bis der Film voll ist.
Dumm gelaufen, nun heißt es Film wechseln.
Damit beginnt der Wettlauf mit der Zeit. Wird sie es vor der Lene schaffen, in Sonderborg einzutreffen? Nichts leichter als das!
Da ist guter Rat teuer. Zu teuer, hier muß Eigenleistung her.
Beherzt klaut sie sich das nächste rot-weisse Ruderboot und rudert was das Zeug hält.
Dabei können ihr zwei entgegenkommende Segelboote nur mit Mühe ausweichen und ein kleines Motorboot wird von ihr zersägt.
Bei Neptun, volle Kraft voraus.
Schon ist die Skyline von Sonderborg in Sicht. Die Lene liegt auch noch im Hafen und Rabauke verabschiedet sich
von dem kleinen rot-weißen Ruderboot. Ein herzzerreißende Szene bevor das Ruderboot allein den langen Rückweg antritt und
in der glühenden Mittagssonne am Horizont verschwindet. An Bord wurde sich schon vermißt und machte sich mit einem Seufzer an
den Abwasch.
Alles klappt vorzüglich. Der Abwasch ist noch vor Einbruch der Dunkelheit erledigt.
Kerstin hat sich in der City ein flottes hell-maritimes T-Shirt gekauft. Ganz feiner Faden.
Die Sonne scheint immer noch und es wird noch einmal ein kleines Bordfest mit lecker Nudeln gefeiert.
Was die Getränke angeht sind wir wieder trocken gefallen und
müssen uns mit Wasser und Saft "über Wasser" halten.
Dem Skipper wird ganz blümerant...
...er muß sich in die Außenbordtoilette übergeben.
Als er mit leerem Magen und Blick um sich schaut, entdeckt er seine alte Lampe zum Heimleuchten endlich wieder. Da ist die Freude aber groß. Schließlich landete er nur aus
purem Versehen im Hardrock Cafe. Nur weil dort das Licht am hellsten, vermutete er dort auch seine Lampe.
Froh´, fast übermütig, zerdrückte er eine weitere leere Dose Astra mit der bloßen Hand und wart unser Held
für alle Tage.
Und so brachte die Lene alle wieder glücklich nach Wackerballig.
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